"Die Queen und ihre Premiers": Treffen hinter verschlossenen Türen

2022-09-10 00:36:27 By : Ms. Nancy Li

Queen Elizabeth II. hat im Laufe ihrer 70 Jahre Regentschaft schon mehr als ein Dutzend britischer Premierminister kommen und gehen gesehen. Mit einigen der Politiker konnte die Monarchin besser als mit anderen. Regelmäßig empfängt die Queen die amtierenden Premierminister hinter verschlossenen Türen. Die ARTE-Doku beleuchtet das Verhältnis von Elizabeth II. zu ihren Politikern und was sich bei den Treffen ohne Öffentlichkeit abspielt.

Er gilt als der "wertvollste Termin der Woche": Alle sieben Tage empfängt Queen Elizabeth II. die amtierende Premierministerin oder den amtierenden Premierminister zu einer persönlichen Audienz. Was dabei hinter den verschlossenen Türen im Buckingham Palace besprochen wird, unterliegt strengster Geheimhaltung. Ohnehin ist es eher die Symbolik, die das britische Volk zu schätzen weiß: "Wir lieben den Gedanken, dass der mächtige Premier jede Woche auf die Knie fallen muss", erklärt der Biograf Robert Lacey. Der 78-Jährige ist einer von zahlreichen Insiderinnen und Insidern, die im Rahmen der Dokumentation "Die Queen und ihre Premiers" bei ARTE zu Wort kommen.

Unter Regie von Katharina Wolff und Larissa Klinker untersucht der Film die besondere Beziehung der Queen Elizabeth II. zu den zwölf Premierministern und zwei Premierministerinnen, die sie im Laufe ihrer 70 Jahre andauernden Regentschaft erlebte. Angefangen bei Winston Churchill (1951-1955), der sich als väterlicher Mentor der blutjungen frisch gekrönten Königin sah, über den Führer der linken Labour-Partei, Harold Wilson (1964-1970, 1974-1976), und die erste Premierministerin Margaret Thatcher (1979-1990), bis hin zum derzeit amtierenden Tory-Politiker Boris Johnson.

Sie alle kamen Woche für Woche in den Londoner Palast, um die Queen über den derzeitigen Zustand ihres Landes zu informieren. Die zur Neutralität verpflichtete Regentin ist stets gut vorbereitet, hört aufmerksam zu und lenkt das Gespräch durch "gezielte Fragen", wie es in dem Film heißt, in die von ihr gewünschte Richtung. Doch natürlich läuft nicht jede Begegnung harmonisch ab: Insbesondere die Beziehung der heute 96-jährigen Monarchin zur etwa gleichalten als Eiserne Lady bekannten Thatcher soll von Zickereien bestimmt gewesen sein. Der einstige Labour-Chef Tony Blair (1997-2007) wiederum eckte durch seine Ratschläge an die Königin hinsichtlich ihres Umgangs mit dem Tod von Lady Di an.

Doch egal, wie oft die Meinungen in den mehr als 3.500 Treffen auseinander gegangen sein mögen: "Jeder Premier weiß: Mit Elizabeth II. zu regieren ist klug, gegen sie ist es unmöglich". Mit dieser Erkenntnis endet der Film, der zeitgleich der britannienweiten Feiern des Thronjubiläums erstmals im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wird. Direkt im Anschluss geht es königlich weiter bei ARTE: Die Doku "Prinzgemahle" von Julia Melchior wirft einen Blick auf die verstorbenen Prinzgemahle Philip von Edinburgh, Claus von Amsberg und Albert von Sachsen-Coburg.

Die Queen und ihre Premiers – Do. 02.06. – ARTE: 20.15 Uhr