Besonderes Cosplay-Event in Aomori wird immer beliebter

2022-10-08 02:15:54 By : Ms. Melody Ye

Sämtliche Kostüme werden aus Pappe hergestellt

Das Nebuta-Festival ist im Sommer eine große Veranstaltung, die viele Besucher in die Präfektur Aomori lockt. Die großen Laternen begeistern Jung und Alt. Für den Winter haben einige private Organisatoren ein besonderes Cosplay-Event auf die Beine gestellt, bei dem alle Kostüme ausschließlich aus Pappe sind. Das Winter-Festival gewinnt zunehmend an Beliebtheit.

Das Danborian-Festival fand erstmals Ende 2018 in Aomori statt. Menschen aus ganz Japan kamen verkleidet als Figuren aus Anime und Videospielen, um gemeinsam ihre Leidenschaft für Kostüme zu feiern. Zu den beliebtesten Figuren gehörten schon damals „Sailor Moon“ und „Super Mario“, aber auch viele andere Charaktere wurden aus der Verpackung traditioneller Süßigkeiten gebastelt.

Dabei ist die Qualität sehr unterschiedlich. Während einige Teilnehmer ihre Kostüme aus farbiger Pappe basteln, sind andere wiederum aufwendig gestaltet und bemalt. Eine Bühne, auf der die Teilnehmer ihre Kostüme vorführen können, gibt es nicht, allerdings wird jede Bewegung der ungewöhnlichen Kostüme von den Besuchern bejubelt.

Insgesamt herrscht während des gesamten Events eine sehr entspannte Stimmung. Die Cosplayer lieben es, ganz ungezwungen mit den Besuchern zu interagieren. Auf dem Höhepunkt des Festivals gibt es eine große Parade der Papp-Cosplayer über das gesamte Veranstaltungsgelände. Dabei entsteht eine äußerst farbenfrohe Szene.

Das Danborian-Festival wird von zwei Männern aus Aomori organisiert, die sich das beliebte Nebuta-Festival, eines der drei größten der Tohoku-Region, inspirieren ließen. Dabei werden riesige Papier-Laternen auf Wagen präsentiert. Im Sommer 2017 starteten die beiden Japaner eine Crowdfunding-Kampagne, um für das Nebuta-Festival einen „Ultraman“-Wagen gestalten zu können, bei dem der Actionheld aus Papier hergestellt werden sollte.

Das Spendenziel war schnell überschritten, insgesamt kamen 4,7 Millionen Yen (etwa 33.000 Euro) zusammen. Von diesem Erfolg beflügelt entschieden die beiden, ein eigenes Event für gebastelte Kostüme auf die Beine zu stellen. Die Laternen des Nebuta-Festivals entstehen, indem Washi-Papier auf ein Drahtgeflecht geklebt wird. Die Menschen in Aomori haben über die Jahre ein Händchen für solche Konstruktionen entwickelt. Bei der Überlegung, was man sonst noch aus Papier machen könnte, kamen die Männer auf die Papp-Cosplays.

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Ziel der Papp-Cosplayer ist es, fast den gesamten Körper mit Pappe zu bedecken. Durch die Verwendung von Pappe können die Cosplayer auch die Kosten für ihre Kostüme senken. Durch die entspannte Stimmung fühlen sich Besucher und Teilnehmer seit Dezember 2018 auf dem Event sehr wohl. Schon bei dem ersten Event kam 30 Gruppen Papp-Cosplayer nach Aomori, um gemeinsam zu feiern.

Seitdem fand jedes Jahr ein Danborian im Dezember statt. Sogar während der Pandemie konnte die Veranstaltung stattfinden, wenn auch mit begrenzter Besucherzahl. Mittlerweile hat sich das Festival etabliert und Aomori bewirbt das Winter-Event genauso wie das Nebuta-Festival im Sommer. Die Besucheranzahl wächst stetig. Viele der kleinen Besucher sind so begeistert, dass sie Jahre später selbst in einem Papp-Cosplay zu den Teilnehmern gehören.

Ein Kunst-Club einer Highschool hat als Projekt damit begonnen, eigene Kostüme zu gestalten, an denen die Mitglieder täglich arbeiteten. Ein großer Kartonhersteller unterstützt das Danborian, in dem es Materialien für die Cosplayer zur Verfügung stellt. Inzwischen ist ein ähnliches Konzept auch für den Großraum Tokyo in Planung. Sobald die Pandemie dies zulässt, könnte eine Danborian in Tokyo realistisch werden.

Die Organisatoren sind bis heute überwältigt über die Beliebtheit ihres Papp-Cosplay-Events und sind gespannt, welche Kostüme die Teilnehmer in Zukunft noch entwickeln werden. Das fünfte Danborian ist für den 27. November im Aomori Tourist Information Center, AS-PAM, in Aomori geplant.