Feiner Schmiede: Der Schmiedeofen brennt im Pretulgraben seit über 116 Jahren - Mürztal

2022-10-08 02:16:13 By : Ms. Amy Zeng

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Seit 1906 gibt es die Feiner Schmiede im Pretulgraben in Langenwang. Nach wie vor werden hier Schmiedeobjekte gefertigt aber auch Reparaturen durchgeführt. Interessierte können die Geschichte des Betriebs jetzt auch in einem Privatmuseum erkunden. LANGENWANG. Das Schmiedefeuer brennt noch; in der Feiner Schmiede im Pretulgraben in Langenwang. Hier findet sich eine der letzten alten Schmieden im Mürztal. Seit 1906 ist die Feiner Schmiede in Betrieb. Die Geschichte des Betriebs wie auch unzählige Schmiedeobjekte können Interessierte auch in einem kleinen Privatmuseum, dem Feiner Schmiede-Museum, in der alten Schmiede begutachten. Die Firma Feiner wird mit Jonathan Feiner bereits in der fünften Generation geführt.

Zwar wird der Großteil der Werkstücke in der modernen Produktionsstätte der Firma in Hönigsberg angefertigt, größere Schmiedeobjekte, aber auch Werkzeugreparaturen werden aber noch nach wie vor in der alten Schmiede im Pretulgraben durchgeführt. Seit 2021 zählt ein zweites Unternehmen zur Feiner GmbH – der jahrelange Partner aus Wartmannstetten, Bezirk Neunkirchen, die Firma Kunstguss Wagner.

7.30 Uhr, es ist noch still in der Feiner Schmiede in Langenwang. Doch das Feuer im Schmiedeofen brennt bereits. Johann Feiner steht davor und ist dabei, die Spitze eines alten Sappels wieder in Form zu bringen. Über ihm hängen 499 Schmiedezangen. Denn: jedes Schmiedeobjekt braucht seine eigene Zange, um glühendes Eisen zu greifen und es bei der Bearbeitung richtig festhalten zu können. Gute zehn bis 15 Minuten dauert es, bis der alte Sappel wieder die richtige, fürs Arbeiten gerechte Form, besitzt. 

Schon 1804 konnte die erste urkundliche Erwähnung einer Hammerschmiede im Pretulgraben gefunden werden. 1906 übernahm Kaspar Feiner das Schmiedegewerbe von seinem Lehrherrn Enk – eine Schmiede für die Erzeugung von Hacken- und alle Gattungen von Werkzeugen, Pflügen, Radschuhen und Fangeisen. "Kaum waren die Rösser auf den Feldern und im Wald weg, war auch quasi der Schmied weg. Einst gab es in Langenwang fünf Schmieden. Wir sind übrig geblieben, bis jetzt", erzählt Johann Feiner, der 1969 die Schmiede von Vater Franz Feiner übernommen hat. 

Die Feiner Schmiede ging aber mit der Zeit. Denn mit der Übernahme von Johann Feiner spezialisierte sich die Firma neben den Schmieden von Werkzeugen auch auf Kunstschmiedeobjekte. "Denn auch der Bedarf an Werkzeugen wurde immer weniger, weil sich die Arbeit im Wald immer weiter verändert hat. Der Sappel war eigentlich so das einzige, was noch regelmäßig gebraucht wurde", sagt Johann Feiner. Mittlerweile wird aber auch der Sappel in der Firma Feiner nicht mehr produziert. Begonnen hatte Johann Feiner damals mit der Herstellung von Dekor-Waffen. Es folgten weitere Kunstschmiedeobjekte: von Fenstergittern, und Geländer sowie Toren bis hin zu kleineren Kunstobjekten war da alles dabei. 

1994 übernahm Gabriel Feiner die Kunst- und Werkzeugschmiede von seinem Vater. "Türen und Tore wurden immer größer. Aber auch die Verwendung von anderen Materialen hat sich verändert. Früher haben wir hauptsächlich Metall auf Holz verarbeitet, heute ist es Metall und Glas", erzählt er. Seit Jänner 2021 führt Jonathan Feiner das Unternehmen nun bereits in fünfter Generation. Und die Schmiede geht auch weiterhin mit der Zeit: zu den Spezialgebieten der Firma zählen heute u.a. Wohnraumtreppen wie auch Lofttüren -und Elemente im Industriedesign; das sind Stahl-Glas-Türen mit Stahl-Glas-Kombinationen und präsentiert sich auch in Wien im Formdepot mit Produkten.

Seit Jahrzehnten bildet die Feiner Schmiede auch Lehrlinge aus. Die Feiner GmbH zählt derzeit 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter vier Lehrlinge. "Am Standort in Hönigsberg aber auch in Wartmannstetten nehmen wir Lehrling auf", sagt Gabriel Feiner. Ausgebildet wird in den Lehrberufen der Metalltechnik, zur Technischen Zeichnerin und Zeichner aber auch zur Metallgießerin und Metallgießer.

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