Rankhilfe für Himbeeren selber bauen - Mein schöner Garten

2022-07-22 20:08:07 By : Ms. Ying Wang

Damit Himbeeren gesund bleiben und reiche Ernte bringen, sollte man die Pflanzen an einem Spalier kultivieren. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Rankhilfe ganz leicht selber bauen können.

In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie Sie ein Himbeerspalier ganz einfach selber bauen können. Credit: MSG/Alexander Buggisch / Producer Karina Nennstiel & Dieke van Dieken

Rankhilfen für Himbeeren sorgen nicht nur für reiche Erträge, sie erleichtern auch die Ernte, sodass man das leckere Obst sozusagen im Vorbeigehen pflücken kann. Wenn man beim Anlegen des Obstgartens eine ausreichend große Zahl an Sträuchern setzt und dabei verschiedene Sorten wählt, ergeben ihre unterschiedlichen Reifezeiten eine lange Ernte-Saison: von Juni bis Juli Sommer-Himbeeren und ab August folgen dann die Herbst-Himbeeren. Sie alle sollten an Rankhilfen kultiviert werden. Wir zeigen Ihnen, wie Sie ein Spalier für Himbeeren Schritt für Schritt selber bauen können.

Klassischerweise werden als Rankhilfe für Himbeeren rund ein Meter hohe Pfosten gesetzt, zwischen die man drei Reihen Drähte spannt. An diesen lassen sich die einzelnen Ruten befestigen. Wir haben uns für eine stabilere Variante mit Vierkanthölzern entschieden, die mit Bodeneinschlaghülsen fest verankert werden. Die Himbeerruten finden an waagerecht angebrachten Bambusstäben sicheren Halt.

Wenn das Material für das Himbeerspalier bereitliegt, kann es losgehen

Material für 3 m Pflanzstreifen:

Stichsäge, Akkuschrauber, Bohrmaschine, Holz- und Forstnerbohrer, Vorschlag- und Holzhammer, Wasserwaage, Ratsche, Schraubenschlüssel, Seitenschneider, Zollstock, Bleistift, Schubkarre, Spaten, Schaufel, Handgrubber, Gartenschlauch

Bodenhülsen einschlagen (links) und die Löcher für die Sechskantschrauben vorbohren (rechts)

Die Himbeer-Rankhilfe benötigt einen drei Meter langen und halben Meter breiten Beetstreifen. Der lehmige Boden sollte vorab mit etwas Pflanzerde aufgelockert werden. Die drei Bodeneinschlaghülsen im Abstand von 1,50 Metern jeweils mittig im Beet platzieren. Mit dem Vorschlaghammer und einem alten Holzklotz die Hülsen auf Erdniveau einschlagen. Zum Markieren der Schraubenlöcher die 1,80 Meter langen Vierkanthölzer in die Einschlaghülsen einstellen und anschließend die Löcher mit einem 10-mm-Holzbohrer vorbohren. Beim Bohren der Löcher die Maschine unbedingt gerade halten.

Pfosten in der Bodeneinschlaghülse fest verschrauben (links). Löcher für die Bambusstäbe an den Querlatten mit dem Forstnerborher vorbohren (rechts)

Das Aufstellen der Pfosten geht am besten zu zweit. Beim Festziehen der Schrauben mit der Wasserwaage kontrollieren, dass die Kanthölzer senkrecht stehen. Nach dem Montieren der Vierkanthölzer die Höhe für die Querstreben anzeichnen. Wir haben uns für 70 und 130 Zentimeter entschieden, weil die Herbst-Himbeere ‘Autumn Bliss’, die gepflanzt werden soll, bis zu 1,60 Meter hoch wird.

Die acht Querstreben mit einer Länge von jeweils 40 Zentimetern aus druckimprägnierten Zaunriegeln zurechtsägen. Alternativ lassen sich dafür auch Holzreste mit abweichendem Höhen- und Dickenmaß verwenden. An den Außenseiten mit 2 Zentimeter Abstand zur Kante jeweils ein Loch bohren. Dort sollen später die Bambusstäbe hindurchgeführt werden. Nach deren Dicke richtet sich der Lochdurchmesser. In unserem Fall kommt ein 20-mm-Forstnerbohrer zum Einsatz.

Die Querlattung für das Himbeerspalier anbringen (links) und die Pfostenkappen montieren (rechts)

Beim Befestigen der Querstreben an den Vierkanthölzern ist wieder Teamwork gefragt. Jede Latte unterhalb der eingezeichneten Markierung mit zwei Senkkopfschrauben fixieren – bei den äußeren Pfosten an den Innenseiten, beim mittleren beidseitig. Verzinkte Pfostenkappen, die sich mit kurzen Schrauben befestigen lassen, schützen die oberen Pfahlenden vor Fäulnis.

Die ausgetopften Himbeeren einpflanzen (links) und nach dem Ausbringen des Düngers und dem Angießen mit Grasschnitt mulchen (rechts)

Bei einem Pflanzabstand von 30 bis 40 Zentimetern finden acht Himbeeren an der Rankhilfe Platz. Nach dem Verteilen der Sträucher die Löcher ausheben und den Boden nochmals lockern. Die ausgetopften Pflanzen so tief setzen, dass die Ballenoberseite nach dem Andrücken auf gleicher Höhe mit der Beeterde liegt. Stark durchwurzelte Topfballen werden vor dem Pflanzen aufgeraut.

Sind alle Pflanzen gesetzt, wird ein Beerendünger ausgebracht und mit einem Handgrubber in den Boden eingearbeitet. Anschließend kräftig wässern, damit keine Hohlräume im Boden bleiben und sich die Erde gut um die Wurzelballen legt. Eine Abdeckung aus Grasschnitt sorgt dafür, dass der Boden nicht austrocknet. Die Mulchschicht unterdrückt außerdem den Unkrautwuchs. Letzteres ist wichtig, weil Himbeeren sehr flache Wurzeln bilden und diese bei der Bodenbearbeitung mit einer Hacke leicht verletzt werden.

Bambusstäbe durch die Löcher an den Querlatten schieben (links) und die Enden fixieren (rechts)

Zum Schluss die Bambusstäbe in die Querstreben stecken. Das Gerüst verhindert ein Auseinanderfallen der Himbeerruten. Die überstehenden Enden der Stangen mit gummiertem Gartendraht umwickeln. Das genügt, damit die Stäbe nicht herausrutschen und so lassen sie sich schnell entfernen, sollten sie bei Pflegearbeiten stören. Legt man mehrere Reihen an, ist ein Abstand von 1,20 bis zwei Meter optimal. Bei guten Standortbedingungen und richtiger Pflege bringen die Sträucher rund zehn Jahre gute Erträge. Danach werden sie oft anfällig für Krankheiten. Dann wird es Zeit, neue zu setzen. Dafür wählt man eine Stelle im Garten, an der mindestens fünf Jahre keine Himbeeren standen.