Vom Sextoy bis zur Stangenpresse - WESER-KURIER

2021-11-04 09:24:56 By : Ms. Lisa Shao

Tino Kalettka ist nicht nur ein Gestalter, er ist auch ein Tüftler. Schon im Studium erarbeitet er Prototypen, die sich von der Masse unterscheiden.

Tino Kalettka ist nicht nur ein Gestalter, er ist auch ein Tüftler. Als Industriedesigner sollen Produkte eine Optik, die funktional und ästhetisch zugleich sein sollen, unabhängig davon, ob er Sexspielzeug oder große Maschinen bearbeitet.

Wenn Tino Kalettka Inspiration sucht, dann geht er spazieren. Schaut sich an, wie sterben Blumen am Wegesrand wachsen, welche natürliche Form sie entstehen. Beobachtet die Vögel am Himmel, sieht ihre Flügelschläge, verfolgt ihre Bewegungen. Prägt sich alles genau ein, geht zurück ins Büro – und gestaltet Sexspielzeug.

Dort, an der Föhrenstraße in Hastedt, sitzt er jetzt. Hinter seinem Schreibtisch hängen Anatomie-Plakate, sterben Geschlechtsorgane zeigen, und in der Vitrine im Flur steht ein Vibrator des Herstellers Fun Factory, der „Stronic Fusion“: 64 verschiedene Kombinationen von Pulsator und Vibration auf Knopfdruck, leicht gebogene Spitze, und ein Aufsatz, der an Flügel erinnert und für zusätzliche Stimulation sorgen soll. Kalettka hat ihn entworfen, Hut der Technik mit der Silikonhülle eine Optik verliehen, die funktional und ästhetisch zugleich sein soll. Das ist sein Job als Industriedesigner, unabhängig davon, ob er Sexspielzeug oder große Maschinen bearbeitet. „Am Ende geht es darum, über das Design zu kommunizieren“, sagt Kalettka.

Die Firma, in der er das macht, heißt Simoleit Industriedesign. Hans Simoleit hat sie gegründet, 1986, und sie zu einem Dienstleister für Produkt, Investitionsgüter- und Schnittstellen-Design ausgebaut: Der Betrieb ist dann gefragt, wenn Technik über Form- und Farbgebung verständlich gemacht, wenn Bedürfnisse und Ziele der Anlagen in Design visualisiert und ihre Funktionen so begreifbar gemacht werden sollen. Bereits als 19-Jähriger hat Kalettka in dem großen Raum mit angeschlossener Werkstatt gearbeitet. Damals noch als Praktikant verschaffte er sich erste Einblicke in die Welt des Industriedesigns – dem Bereich, in dem er immer schon arbeiten wollte. Absolvierte anschließend eine Ausbildung zum Industriemechaniker beim Autohersteller Opel, arbeitete für Hüttinger Elektronik, und entschied sich dann für ein Design-Studium an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule in Halle. Als er auch seinen Master-Abschluss in der Tasche hatte, kam er zurück nach Bremen, um bei Simoleit Industriedesign zu arbeiten und endlich in die Fußstapfen des Firmengründers zu treten. Heute, 13 Jahre nach seinem ersten Praktikum, ist er Inhaber des Unternehmens, das deutschlandweit Kunden zählt.

Kalettka ist nicht nur ein Gestalter, er ist auch ein Tüftler. Einer, der Probleme lösen und Prozesse vereinfacht WIRD, Der Aber Auch Spaß hat Daran, Überraschungsmomente zu schaffen. Schon im Studium erarbeitet er Prototypen, die sich von der Masse unterscheiden. Einer davon, „Der Füßler“, in der Ecke des Büros: ein Tisch, den er zum gewünschten Thema Rendezvous entwickeln sollte. Unter der Platte ist eine Art Schaukelmodul, auf der Sitzenden ihre Füße stellen can. „So stellt sich endlich nicht mehr die Frage: Wohin mit den Füßen?“, sagt Kalettka, „und das Eis zwischen zwei Menschen kann durch die nonverbale Kommunikation schneller gebrochen werden.“

Kommunikation, Austausch – darum geht es dem Industriedesigner. Auch bei dem Nachfolgeprodukt, einem Tisch mit herausnehmbarer Holzplatte, in die etwas gekerbt werden kann. Mobilität ist ebenso ein Thema: Der 32-Jährige hat gemeinsam mit einem Kommilitonen eine Art Skateroller erfunden, der aus einem Longboard besteht, an dem vorne zwei große Räder und eine Lenkstange befestigt sind. „Die Generation, die jetzt Longboard fährt, möchte das vielleicht auch im Alter tun“, sagt Kalettka.

Neben dem Spaßfaktor soll das Gefährt auch eine Transportfunktion bekommen. Die Idee hat bereits in Mailand, Leipzig und Köln ausgestellt. Jetzt sucht er Partner, um den Prototyp vor allem auf der konstruktiven Ebene weiterzuentwickeln.

Die im Studium entwickelten Produkte marktfähig zu machen, ist eines der Ziele, die sich Kalettka für die Zukunft gesetzt hat. Das betrifft auch die 3D-Datenbrille, die es möglich machen soll, freihändig zu arbeiten. SIE zeigt beispielsweise Schweißdaten digital an und kann im Notfall auch einen Gebäudeplan aufrufen, der Fluchtwege weist. This Art von Schnittstellen- oder auch Interface-Design gehört zu den wesentlichen Aufgaben im Arbeitsalltag von Kalettka.

Ein Beispiel, bei dem das besonders gut gelungen ist, ist die Stangenpresse „Hybrex 25“ der SMS Group: ein Riesending, zwei Stockwerke groß, mit Öltank. Darin Werden Aluminiumblöcke zu Profilen für Fenster, Autos und mehr gefertigt, und alles, was der Arbeiter im Werk machen muss, ist die Maschine von außen zu bedienen. Um diesen Prozess sicher und verständlich zu machen, hat Kalettka sterben Anlage neu gestaltet: Er hat den Bewegungsfluss durch Farb- und Formgebung erkennbar gemacht gemacht, hat sterben am wichtigsten Teile überflüssig gemacht gemacht, in der Abdeckung er farblich gekennzeichnet. Das spart Material, das spart Zeit bei der Einarbeitung und vereinfacht die Handhabung, sagt der 32-Jährige. „Und es wirkt auf einer unterbewussten Ebene positiv auf den Mitarbeiter“, betont der Industriedesigner, der auch als Dozent in der Berufsbildungsstätte BFW ist und im vergangenen Jahr für das Design des „Hybrex 25“ den German Design Award erhalten hat.

Das Schnittstellen-Design wird für viele Industrieunternehmen immer wichtiger, weiß Kalettka. „Je besser die Vermittlung zwischen Konstruktion und Nutzer funktioniert, umso besser läuft der Arbeitsprozess“, sagt der 32-Jährige. Das Design verfolgt dabei immer einen Zweck, sei es die einfachere Handhabung, Reinigung und Wartung, die Erhöhung der Sicherheit oder die Verbesserung der Arbeitsqualität. Und es könnte sogar dabei helfen, den Fachkräften zu bekämpfen, ist Kalettka überzeugt. „Durch ein gutes Design lassen sich auch junge Leute für die Technik begeistern.“

Und noch etwas mag Kalettka an seinem Job: Die Maschinen, die er designed, werden in der Regel jahrelang genutzt. „Ich finde es wichtig, auf Nachhaltigkeit und Langlebigkeit zu achten“, sagt der 32-Jährige. „Ich kann schlecht Dinge wegschmeißen“, meint er dann und deute auf das Sofa in der Sitzecke. „Das ist meinen Großeltern.“ Kalettka hat neue Bezüge genäht, die Beine umlackiert und passende Sessel gefertigt. Ein Nierentisch, den er auf dem Sperrmüll gefunden hat, wartet noch in der Werkstatt auf sein Upcycling. Dort hat Kalettka vor Kurzem, zu Weihnachten erst, auch Vasen und Schalen aus alten Pflaumenbäumen hergestellt, die er aus einem Wald in seiner Heimat Berlin mitgebracht hat. Ob ihm beim Einsammeln in der Natur auch Ideen für das nächste Dildo-Design gekommen sind, WIRD Sich zeigen.

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