Zwiebel – Inhaltsstoffe, Wirkung und Anwendung – Heilpraxis

2022-10-15 03:58:14 By : Ms. Tong Tong

Die Zwiebel ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit, die seit mehr als 5.000 Jahren angebaut wird. Sie findet aber auch seit Jahrtausenden als Volksheilmittel Verwendung. Die Zwiebel stärkt das Immunsystem und hilft bei einer Vielzahl von Krankheiten.

Die Herkunft der Zwiebel ist ungewiss. Es wird jedoch angenommen, dass die Zwiebel aus Steppenregionen Zentralasiens, wahrscheinlich aus Afghanistan, stammt.

Die Römer brachten die Pflanze vor 3.000 Jahren nach Europa und verbreiteten sie auf ihren Landzügen. Die Gladiatoren in der Antike wurden mit Zwiebeln zur Stärkung ihrer Muskeln eingerieben.

Bei Pest und Cholera wurden bereits Zwiebeln gegessen. Viele Sagen und Brauchtümer in Europa sprachen der Zwiebel besondere Kräfte zu, böse Geister fern zu halten. In Griechenland wurde die Zwiebel vor Jahrtausenden zur Blutverdünnung eingesetzt.

Besonders in Ägypten hat die Zwiebel aufgrund ihrer Form und Ringe die Bedeutung für Leben und Vitalität und wurde Pharaonen ins Grab mitgegeben, um den Toten Lebensenergie mitzugeben. Im Grab des altägyptischen Königs Tutanchamun wurden Zwiebelreste gefunden.

Auch soll die Zwiebel den Arbeitern beim Pyramidenbau zur Stärkung gegeben worden sein und wurde den Göttern und Göttinnen als Opfergabe beigelegt. Der Zwiebel wird in Ägypten eine aphrodisierende Wirkung zugeschrieben.

In der Zwiebel steckt eine Vielzahl wertvoller Inhaltstoffe. Die Zwiebel ist reich an sekundären Pflanzenstoffen, wie den Polyphenolen mit den wichtigen Vertretern Quercetin und Anthocyanin, und verfügt über wertvolle Schwefelverbindungen (Allicin), Vitamine und Mineralstoffe.

Quercetin und Allicin sind die medizinisch wertvollsten Wirkstoffe in der Zwiebel. Kaum ein anderes Gemüse enthält so hohe Mengen an Quercetin wie die Zwiebel. Diese Stoffe sind vor allem in den äußeren Ringen der Zwiebel enthalten.

Zu den Inhaltsstoffen der Zwiebel zählen:

Die Wirkung der Inhaltsstoffe der Zwiebel ist:

Zwiebeln enthalten anstatt Stärke Mehrfachzucker (Fruktane) als Schutz vor dem Austrocknen. Fruktane fördern den Stuhlgang und steigern die Aufnahme von Mineralstoffen des menschlichen Körpers.

Fruktane können vom Dünndarm nicht gut aufgenommen werden, weshalb bei manchen Menschen durch den Verzehr roher Zwiebeln Blähungen ausgelöst werden können. Gegen Grippeviren sind Fruktane allerdings äußerst wirksam und sie fördern die Verdauung.

Die antibakterielle und antivirale Wirkung bei Erkältungserkrankungen beruht zudem auf den Schwefelverbindungen in der Zwiebel und bekämpft wirkungsvoll Husten. Zwiebeln wirken entwässernd und helfen daher bei Rheuma oder Ödemen.

Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen zeigen, dass der regelmäßige Verzehr von Gemüse der Gattung Allium, wie der Zwiebel, Magen-, Darm- und Prostatakrebs vorbeugen kann. Dies fasst eine Veröffentlichung aus Italien zusammen.

Eine wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2013 gibt einen Überblick zu Forschungsergebnissen zur Zwiebel. Die Zwiebel verfügt über physiologisch wirksame Verbindungen, wie vor allem die Schwefelverbindung Allicin, die eine schützende Wirkung auf die menschliche Gesundheit ausüben.

Der Verzehr von Zwiebeln senkt den Blutdruck, regeneriert Blutgefäße, beugt Thrombosen vor, hilft bei der Behandlung von Asthma und kann vor einigen Krebsarten schützen. Die Zwiebel ist ein vielseitiges und starkes Antioxidant, das freie Radikale im menschlichen Organismus abfängt.

Als altbewährtes Hausmittel wirkt eine frisch aufgeschnittene Zwiebel gegen allergische Reaktionen wie bei Insektenstichen. Dass die Zwiebel die Histaminfreisetzung unterdrückt, wurde auch im Tierversuch bestätigt, was eine Studie zu anti-allergischen Effekten der Zwiebel aus dem Jahr 2009 belegt.

Eine Studie aus Korea zeigt, dass Lauchgewächse wie die Zwiebel Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze, Viren und Parasiten erfolgreich bekämpfen.

Zwiebeln senken den Blutdruck und verbessern die Durchblutung. Die in Zwiebeln enthaltenen Schwefelverbindungen (Allicin) senken den Cholesterinspiegel, verdünnen das Blut, optimieren die Sauerstoffversorgung im Körper, beugen Gefäßschäden vor und senken somit das Herzinfarktrisiko. Dies belegt eine Studie aus Italien.

Eine Untersuchung des kardioprotektiven Potenzials des wässrigen Extrakts von Allium cepa zeigt, dass im Tierversuch die Zwiebel unter einer bestimmten Potenz eine sehr gute Wirkung hatte, das Herz zu schützen.

Forschende aus Kanada stellten in einer Studie fest, dass rote Zwiebeln sehr effektiv bei der Bekämpfung von Krebszellen sind. Zurückzuführen ist das auf das in Zwiebeln enthaltene Quercetin.

Quercetin gehört zu den Polyphenolen und zu der Untergruppe der Flavonoide (Pflanzenfarbstoffe). Es ist eines der wirksamsten Antioxidantien und schützt Zellen und Gewebe.

Quercetin wird verwendet, um Herz- und Gefäßkrankheiten zu behandeln, indem es den Blutdruck senkt, und hat eine antikarzinogene Wirkung. Eine weitere Studie aus Taiwan belegt, dass Quercetin Kopf- und Halskrebszellen signifikant herabregulierte.

Eine Studie italienischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Krebspatientinnen lässt darauf schließen, dass die regelmäßige Einnahme von Zwiebeln und Knoblauch moderat davor schützt, an Gebärmutterschleimhautkrebs zu erkranken.

Eine Studie aus Polen zeigt, dass der Verzehr von Zwiebeln das Risiko, an Magenkrebs zu erkranken, stark reduziert. Eine Studie aus dem Jahr 2014 untersuchte die medizinischen Eigenschaften der Zwiebel und belegt, dass der Verzehr von Zwiebeln den Blutzuckerspiegel senkt und zur Verringerung der mit Diabetes verbundenen Risikofaktoren beitragen kann.

Flavonoide in der Zwiebel tragen zur Erhöhung der antioxidativen Enzymaktivitäten und zu der Insulinsekretion bei. Die Bildung des LDL-Cholesterins wird gehemmt.

Narben können mit Hilfe von Zwiebelextraktgel hinsichtlich Weichheit, Rötung, Textur und Erscheinungsbild signifikant verbessert werden. Dies fand eine Wissenschaftlerin aus den USA heraus und veröffentlichte die Ergebnisse in einer Studie.

Das Wirkungsspektrum der Zwiebel ist vielfältig: Der Saft einer zerkleinerten und gepressten rohen Zwiebel, mit Zitrone und Honig vermischt, stärkt den Kreislauf und hilft bei grippalen Infekten sowie Magen- und Darmbeschwerden.

Die Dämpfe der Zwiebel können inhaliert werden. Mit einer aufgeschnittenen halben Zwiebel können zum Beispiel bei Ohrenschmerzen Umschläge gemacht werden.

Insektenstiche können mit einem frischen Stück Zwiebel eingerieben werden. Auch Salben oder Gels auf Basis der Zwiebel können zur Minderung von Narben und zur Wundheilung verwendet werden.

An rohen Zwiebeln empfiehlt sich eine Tagesdosis von 50 Gramm. Da rote Zwiebeln die doppelte Menge an Antioxidantien im Vergleich zu anderen Zwiebeln beinhalten, sind diese zu bevorzugen.

Zwiebelextrakt kann zudem in Kapselform eingenommen werden. Hier empfiehlt sich eine Tagesdosis von 20 Gramm.

Bei empfindlichen Menschen können Sodbrennen und Blähungen nach dem Verzehr roher Zwiebeln auftreten. Hier empfiehlt es sich, Zwiebeln anzubraten oder in Form von Kapseln einzunehmen.

Nach dem Verzehr roher Zwiebeln kann Mundgeruch auftreten. Ein Glas Wasser nach dem Essen kann Mundgeruch effektiv verhindern.

Um Erkältungssymptome, besonders Husten, zu bekämpfen, lässt sich einfach aus der Zwiebel Zwiebelsirup herstellen. Der Schleim wird gelöst, Bakterien und Viren werden abgetötet und die körpereigenen Abwehrkräfte werden gestärkt.

Eine Zwiebel fein hacken und mit einem halben Liter Wasser, Zucker und Honig unter ständigem Rühren erhitzen. Anstatt Zucker kann nur Honig verwendet werden.

Den entstandenen Sirup vom Herd nehmen, abkühlen lassen. Bei akuten Beschwerden alle zwei Stunden einen Esslöffel langsam im Mund zergehen lassen.

Der Sirup kann in eine Flasche abgefüllt werden. So ist er etwa ein halbes Jahr lang haltbar.

Während eine Zwiebel das unterirdische Speicherorgan vieler Pflanzen darstellt, um Nährstoffe zu speichern und im Winter im Boden zu überdauern, bezieht sich das Wort bei Allium cepa auf die ganze Pflanze. Aus den lateinischen Bezeichnungen „cepa“ und „cepula“ leitete sich der deutsche Begriff „Zwibolle“ und daraus der heutige Begriff „Zwiebel“ ab.

Die Zwiebel wird heute weltweit angepflanzt und ist auch hierzulande im Garten einfach anzubauen. Die Zwiebel ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die meist ein bis zwei Jahre lang kultiviert wird.

Sie bevorzugt humusreiche, stickstoffarme und sandige Böden. Die Zwiebel mag es warm und sonnig und braucht eine mäßige Feuchte.

Die eigentliche Zwiebel, die verzehrt wird, ist ein im Erdreich sitzendes unterirdisches Speicherorgan, das botanisch eine Erdsprossachse ist. Die einzelnen Scheiben, die beim Aufschneiden der Zwiebel erkennbar werden, sind fleischige Laubblätter, in denen Nährstoffe gespeichert werden.

Diese unterirdischen Laubblätter setzen an einer flachen Sprossachse an (Zwiebelkuchen genannt), von der nach unten hin die Wurzeln entspringen. Die äußeren Laubblätter der Zwiebel sterben nach und nach ab und bilden die dünne, schützende braune Haut oder Schale der Zwiebel.

Nur im ersten Jahr erscheinen in einer Rosette oberirdisch etwa zehn grüne, bis zu vierzig Zentimeter hoch werdende, hohle Oberblätter. Die Zwiebel bildet zudem weißliche Unterblätter mit einer zarten grünen Äderung aus.

Die Blätter sterben im späten Herbst ab und haben die Funktion, die unterirdische Zwiebel mit Nährstoffen zu versorgen. Der Blütenstand der Zwiebel erscheint im zweiten Jahr von Juni bis Juli und besteht aus hunderten kleinen weißen Blüten, die zusammen in einer kugeligen Scheindolde stehen.

Anfangs ist der Blütenstand von einem transparenten Hüllblatt umgeben. Die Blüten werden von Insekten bestäubt.

Die Früchte sind rund und tragen einen kleinen Samen mit schwarzer Schale. Die Vermehrung findet hauptsächlich über die Mutterzwiebel statt; diese bildet im zweiten Jahr Tochterzwiebeln aus. (ls)

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

Das Fachportal für Naturheilkunde und Gesundheit