Hockenheim: Begegnungsgarten am Kraichbach - Nachrichten aus der Metropolregion Rhein-Neckar - RNZ

2021-11-04 09:28:56 By : Ms. Linda Luo

Gemüse, Obst oder Kräuter: Die Agenda 21-Gruppe hat viel Freude am gemeinsamen Gärtnern.

Rasim Dogan (von links), Monika Lais, Sandro Schiefner und Jonas Lais arbeiten am Gestell des Hochbeets des Begegnungsgartens am Kraichbach. Foto: Lenhardt

Hockenheim. "Kommt eine Maus noch durch die kleinen Löcher?" Der achtjährige Jonas hat die Frage aufgeworfen. Die umstehenden Frauen und Männer, sterben gerade ein Hochbeet bauen, blicken sich unschlüssig an. Manche zucken mit den Schultern. Sie wissen es nicht. Sind sie keine Experten, sondern gehören einfach zur Agenda 21-Gruppe, die den Begegnungsgarten am Kraichbach unterhält.

Das Gestell des Hochbeets, das sie im Begegnungsgarten anlegen wollen, haben sie bereits aus Holzpaletten zusammengezimmert. Jetzt soll im ersten Schritt ein engmaschiger, verzinkter Draht im Innenbereich ausgelegt und an den Seitenwänden befestigt Werden. "Es ist ein ökologisches Beet", erläutert Gruppensprecherin Astrid Tippelt. Plastikmaterialien werden allgemein nicht verwendet. Deshalb ist der Maschendraht auch verzinkt und nicht mit Plastik verkleidet. Mikroplastik soll unbedingt in den Boden gelangen. Der Draht soll Mäuse und andere Nagetiere abhalten.

Darüber hinaus in mehreren Schichten sterben neben dem Hochbeet auf dem Gartengelände liegenden Haufen, bestehend aus gröberem Gehölz, anschließend wenigen Ästen, Strauch- und anderem Grünschnitt. Alles wird luftig hineingeschichtet. Erst ganz zum Schluss kommt ganz oben Eine Schicht mit reiner Pflanzenerde. Durch die Verrottung im Inneren entsteht in dem Hochbeet Wärme. "Dadurch bekommt es seinen Frühbeet-Charakter", erläutert Tippelt.

Es gibt viel zu tun. Jonas, der Sohn von Gruppensprecher Sandro Schiefner, darf den Maschendraht mit der Drahtklemme anpassen. Astrid Tippelt zeigt ihm, wie man dabei auf die Einkerbung achten muss. Die insgesamt achtköpfige Gruppe ist mit sichtlich viel Spaß bei der Sache.

Die Agenda-Gruppe vom Begegnungsgarten zählt derzeit insgesamt zwölf Mitglieder. Die meisten haben selbst keinen eigenen Garten, um etwas Obst und Gemüse anzupflanzen. „Wir haben alle Spaß am Gärtnern“, sagt Sandro Schiefner. "Es ist auch ein guter Ausgleich zum Berufsalltag", ergänzt seine Frau Moni. Außerdem sei es schön, mit anderen Leuten zusammenarbeiten, nennt Sandro Schiefner einen weiteren Grund für seine Mitarbeit. Das findet auch Rasim Dogan. Er kam vor drei Jahren aus der Türkei nach Deutschland und schätzt die Mitglieder der Hockenheimer Agenda-Gruppe sehr. "Sie sind sehr offen gegenüber ausländischen Mitbürgern", sagt Dogan.

Im Juli 2019 hat sich die Agenda-Gruppe für den Begegnungsgarten erstmals zusammengefunden. Den Garten haben sie erst im Oktober vergangenen Jahres bekommen. "Wir haben ganz schön lang im Trockenen gegärtnert", erzählt Tippelt schmunzelnd. Manche Interessierten sind während der langen Zeit abgesprungen. Mit dem Gartengelände am Kraichbach gewährt die Stadt einen Zuschuss von 5000 Euro für die Einrichtung mit Wasserpumpe, Werkzeug, Kompost und anderen Dingen. Ein Baumarkt unterstützt die Gruppe mit der Hütte auf dem Gelände. Die künftige, jährliche Zuwendung der Stadt beträgt 1500 Euro. Im Garten haben die Mitglieder seither bereits mehrere Beete mit verschiedenem Gemüse und Obst sowie eine Kräuterschnecke angelegt und abgeerntet. Die Gruppe trifft sich immer mittwochs, meist ab 17 Uhr, auf dem Gelände. Einmal sind Versammlungen, oder größere Aktionen im Monat zu besprechen. "Neue Leute sind immer willkommen", betont Schiefner.

Info: Wer mitarbeiten möchte, kann per E-Mail an as.tippelt@web.de oder Sandro.Schiefner@gmx.de Kontakt mit der Gruppe aufnehmen.

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