Boeing hat ein Metall entwickelt, das den Flugzeugbau revolutionieren könnte. Es ist 100-mal leichter als Styropor.
Sparen, sparen, sparen – das ist die Devise von Airlines auf der ganzen Welt. Und auch wenn Treibstoff derzeit günstiger ist, wollen viele Airlines mit dem Gewicht des Flugzeugs beginnen. Denn ein leichteres Flugzeug bedeutet nicht nur weniger Treibstoffverbrauch, sondern auch, dass Sie mehr Passagiere mitnehmen können. Aus diesem Grund werden die neuen Flugzeuge wie der Airbus A350 oder der Dreamliner von Boeing bereits mit besonders leichten Verbundwerkstoffen gebaut. Aber was Boeing jetzt entwickelt, schlägt alles.
Der US-Flugzeughersteller hat ein Video veröffentlicht, das zeigt, wie sich das neue Material, das Boeing „Microlattice“ (grob: Microgrid) nennt, verhält. Das Material ist hundertmal leichter als Styropor und damit das leichteste Metall der Welt. Gleichzeitig ist es laut Boeing aber auch eines der widerstandsfähigsten Materialien. Der Grund: „Mikrogitter bestehen zu 99 Prozent aus Luft“, erklärt die Wissenschaftlerin Sophia Yang, die an dem Material gearbeitet hat, im Video. Das Material ist so leicht, dass man es auf einen Löwenzahn legen kann.
Mikrogitter besteht aus einer Zellstruktur mit vielen Hohlräumen. Das macht es so flexibel und belastbar. Wir prüfen derzeit, wie Microlattice im Flugzeugbau eingesetzt werden kann, erklärt Boeing. Innenausstattung, aber auch der Rumpf, konnte mit dem Material gestaltet werden. "Das würde das Fliegen viel effizienter machen", sagt Yang.
Und: Es hat auch einen Sicherheitsaspekt. Aufgrund seiner Flexibilität ist das Material zudem weniger anfällig für Beschädigungen. Wissenschaftler Yang veranschaulicht dies mit dem „Ei-Test“, der an vielen Schulen in Amerika zum Pflichtprogramm gehört: Die Schüler müssen ein Ei in eine bestimmte Höhe werfen und vor dem Zerbrechen schützen. „Wenn man es zum Beispiel in Luftpolsterfolie einwickelt, braucht man für einen 25-stöckigen Fall eine meterdicke Schicht“, sagt Yang. Eine deutlich kleinere Schicht Mikrogitter wäre ausreichend, da das Material die auf das Ei einwirkende Kraft besser aufnehmen kann.
Mikrogitter wurde 2011 vorgestellt, seitdem führen die Wissenschaftler Tests in der Praxis durch. 2012 kürte das Magazin Popular Science das Material zu einer der zehn Innovationen, die die Welt verändern könnten.
Sehen Sie im Video oben, was Metall kann.
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Budapest oder Belp / Bern18. November 2021
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