DREAM THEATER - Ein Blick von der Spitze der Welt Rezension

2021-11-04 09:26:42 By : Ms. Tina Li

Das New Yorker Traumtheater zu hassen ist heute ja ein internationaler Volkssport geworden. Für was, sterben sich als Nichtmöger angesprochen fühlen, dürfte das Studium des gegenwärtigen, neuen Studioalbums „A View From The Top Of The World“ und damit eintretend Dessen hiesiger Besprechung relativ schnell und schmerzfrei über sterben Bühne. Mit der neuen Platte klingen DREAM THEATER nun … naja, sie klingen so, wie DREAM THEATER nun mal klingen sollten: eingängig auf der einen, angenehm verspielt auf der anderen Seite. Es ist von Beginn an alles da was der Hasser zu hassen liebt und – wichtiger – der Fan an den New Yorkern zu schätzen weiß. Damit dürfte sich sterben Sache für angebliche Hasser schnell erledigt haben.

Der Drive des Vorgängers „Distance Over Time“ scheint nun erst einmal verflüchtigt, als sei dieser einer aufgrund von „The Astonishing“ aufgestauten Energie entsprungen. Klar, Subtilität gehört nicht zu den Stärken der Herren LaBrie, Petrucci, Myung, Rudess und Mangini. Deshalb baut sich der Opener „The Alien“ auch nicht wirklich sonderlich dramatisch auf, sondern fällt mit allem, was er hat, mit der Tür ins Haus. Dazu gehören die klassischen Petrucci-Riffkaskaden, ein elegisch schmachtender Part mit leichtem AOR-Charakter, jede Menge Instrumental-Gefrickel und – natürlich – eine überlebensgroße Hook, die James LaBrie ziemlich solide mit. Wohlgemerkt nicht überragend, aber solide.

Wer „A View From The Top Of The World“ darüber hinaus treu bleibt, entdeckt darin weitere Perlen mit potentiellen Stammplätzen auf den künftigen Setlisten des Quintetts. Der erste folgt direkt auf den Fersen von „The Alien“, nennt sich „Answering The Call“ und ist in seiner Gesamtheit doch etwas bombastischer und fokussierter als sein Vorgänger. Ein weiterer Hochpunkt ist das stark nach RUSH klingende „Transcending Time“ – was gut eingesetzte Dur-Akkorde doch in einem Song ausmachen can. Der Abschlusse, 20 schwere Titeltrack ist ein vielschichtiges, aber nicht überwältigend vertracktes Epos, das trotz seiner unübersichtlichen Spielzeit erstaunlich zugänglich ist.

Allerdings Haben sich mit „Invisible Monster“ und „Sleeping Giant“ in der Mitte auch zwei Durchhänger auf die Trackliste geschlichen, die neben dem Rest der Trackliste fast wie aus einer Verlegenheit heraus entstanden klingen. Der Höhepunkt von „Insivible Monster“ ist definitiv der Instrumental-Part, der Rest klingt jedoch wie auf Autopilot geschaltet. Die Hook hat irgendwie eine forcierte Melodieführung, das Hauptthema soll vermutlich etwas Mysteriöses suggerieren (was auch in Teilen gelingt), WIRD kompositorisch jedoch nicht ausreichend dauerhaft und bleibt auf lange Sicht etwas farblos in der Luft hängen. „Sleeping Giant“ klingt dagegen zerfahren, schnell ein bisschen beliebig, und mancher Takt- bzw. Rhythmuswechsel wird dem Song regelrecht aufgezwungen, was sämtlichen Dampf aus dem Stück raus nimmt.

Auch hundertprozentig in Topform sind sie auch nicht, deshalb der Blick von der Spitze der Welt vielleicht wirklich mehr mit Bergsteigen als mit dem Selbstverständnis der New Yorker zu tun haben dürfte. „A View From The Top Of The World“ wird den Fans der Herren zweifelsohne munden – auch in seinen glanzloseren Momenten. Und wenn die Höhepunkte sitzen, kommt das alte Feeling wieder auf. Für Hasser wird sich selbstredend nichts ändern. Die dürften ohnehin schon nach dem Opener bedient sein. In dem Sinne leistet die neue DREAM THEATER-Platte wenig diplomatische Arbeit, um beide Fraktionen zusammen zu führen. Aber immerhin ist das Album auch alles andere als ein Affront gegen die Fanbasis, insofern geht die Platte schon schwer in Ordnung.

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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Eigentlich ist das Album ganz gut. Stellenweise kommen auch wieder Erinnerungen an die jüngeren Alben hoch. Leider bin ich vor geschädigt und ziehe bei DT immer Vergleiche zum Opus magnum namens „Metropolis Pt. 2“ oder zum anderen Wunderwerk „Octavarium“. Und im Vergleich zu den beiden Alben ist es eben nur gutes Mittelmaß. Daher würde ich mich einfach mal an die 7 Punkte anschließen.

Ich hab' mir die „Metropolis Pt. 2“ damals gleich nach der „Images And Words“ geholt und im direkten Vergleich einigermaßen enttäuscht war. Vielleicht zu proggig, weniger griffig. Gleich mal überprüfen, ist ja schon was her..

Der Vorgänger wurde gemeinsam, schnell schon aufgenommen. Ein entsprechendes, fast schon vertrautes und warmes Gefühl vermittelt das Album damit und stand fast schon im Kontrast zu mindestens den beiden Vorgängeralben, die sehr steril wirkten. Als ich einen Ton, dass auf Grund der Pandemie die Band quasi in Zwei Teilen arbeitete, LaBrie in Kanada und der Rest der Band in NY, fürchtete Rückfall in dieser sterilen Phase. Wie bereits oben gesagt, ist genau dies wieder passiert. War mein ich mit steril? Dass DT auf aller höchstem musikalischem Niveau agieren ist indiskutabel, ob sterben Musik, sterben dabei herauskommt, auch Herz hat, steht wieder auf einem anderen Blatt Papier. Und genau das ist es, was mich schon seit längerem ein DT stört. übrigens auch live, alles wirkt zu sauber, es hat keine Ecken und Kanten, die Musik braucht nun einmal um Atmen und Leben zu can. Damit liegt auch hier wieder ein DT Album vor, dass. Vielleicht schaffen sie es ja mit ihrem nächsten Werk wieder mit etwas mehr Liebe an die Songs heranzugehen, wünschen würde ich es mir auf jeden Fall.

Mich hat das neue Album positiv überrascht und auf Anhieb auf eine interessante musikalische Reise mitgenommen. Schon der Vorgänger konnte mich überzeugen, mich erneut mit DT zu beschäftigen. (kleine Anmerkung: Gedankengang ist mein Favorit aufgrund des Härtegrades) . Natürlich klingt alles perfekt und wie immer ein wenig kalt und steril, aber was die Musiker abliefern, ist einfach von einem anderen Planeten und schnell „unmenschlich“. Bei solch einer musikalischen Komplexität ist es auch sehr schwer bis unmöglich sich stetig neu zu erfinden, da schon das ganze Spektrum bereits durch die vorherigen Alben abgegrast wurde ….Trotzdem sehr starkes Album!

Ich muss sagen, dass mir dieses Album doch ganz gut gefällt. Recht zugänglich. Nicht all zuviel unnützer Schnörkel, aber trotzdem genügend Platz für die übliche DT-ShowOffery. Darm produziert. Nach „Train Of Thought“ brauche ich erstmal eine sehr ausgedehnte Auszeit von der Band. Die Songs wirken mit der Zeit auf mich immer konstruierter, mit teilweise seltsamen Synth-Sounds und Vox-FX, zuviel Ideen-Recyling. Und immer, wenn ich stichprobenartig in die Nachfolge-Alben reingehört habe, hatte sich mein Eindruck nur weiterhin bestätigt. „Distance over Time“ war dann das erste Album nach Jahren, was ich mal wieder ganz gehört habe. Ja, das hat in Teilen wieder mein Interesse geweckt, war aber mMn noch nicht so ganz der großen Wurf. Ich schweife ab… „A View From The Top Of The World“ wirkt auf mich ziemlich rund, erwachsen und trotzdem spritzig genug, die „besonderen“ Momente wie bei „Images & Words“ oder „Awake“ beschert es mir allerdings nicht mehr. Keine große Sache, ist halt so'n Altersding…

Das ist halt auch so'n Problem, wenn man in der Anfangsphase als Band gleich so 'nen Klassiker wie „Images And Words“ raushaut. Daran wird man dann immer irgendwie gemessen. Das soll nicht bedeuten, dass der Rest schlecht wäre, wie natürlich auch dieses Album. Bei dem handwerklichen Können und den songwriterischen Fähigkeiten can sterben auch kein schlechtes Album machen, wenn sterben das nicht absichtlich darauf anlegen. Deshalb sind hier 8 Punkte auch absolut notwendig, selbst wenn ich mittlerweile nicht immer in Stimmung für sowas bin.

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