Hightech für den Kulturaustausch – Institut du Monde Arabe in Paris (1987) - DETAIL - Magazin für Architektur Baudetail

2021-11-04 09:20:58 By : Mr. YUXIN BREWING

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Mit dem Kulturinstitut am Seineufer schufen Jean Nouvel und Architecture Studio 1987 eine anspielungsreiche Neuinterpretation arabischer Bautraditionen. Nebenbei läuteten sie damit eine Ära der Großprojekte ein, die im ganzen Großraum Paris ihre Spuren hinterließ.

Bauherr: Institut du Monde Arabe

Architekten: Architekturbüro, Ateliers Jean Nouvel

Standort: 1 Rue des Fossés Saint-Bernard, 75005 Paris

Nur wenige Bauten – und schon gar nicht solche des 20. Jahrhunderts – Werden in der öffentlichen Erinnerung so auf Eine einzige Fassade reduziert wie das Institut du Monde Arabe, sterben Jean Nouvel and Architecture Studio nach dem gewonnenen Wettbewerb 1981 realisierten und 1987 fertigstellten.

240 je 180 x 180 cm große Verschattungselemente strukturieren die komplett verglaste Südfront des Kulturzentrums und verbringen den dahinterliegenden Veranstaltungsräumen sowie dem Lesesaal der Bibliothek Schatten. Inspiriert sind sie von arabischen Mashrabiya-Fenstergittern sowie vom Blendenmechanismus einer Spiegelreflexkamera – und ebenso wie bei Letzterer regulieren kleinen, an Tageslichtsensoren automatisch die Blendenöffnung und damit den Lichteinfall. Das war zumindest in den ersten Jahren so. Später ging immer mehr Elektromotoren kaputt und wurden erst 2017, bei einer groß angelegten Fassadensanierung zum 30-jährigen Jubiläum des Instituts, erneuert. Für Nouvel bedeutete der Neubau an der Seine den Auftakt einer Karriere, sterben mit der Verleihung des Pritzker-Preises 2008 ihren Höhepunkt erreichte. Für Paris war Institut du Monde Arabe – das erste fertiggestellte „Grand Projet“ der Mitterrand-Ära.

Doch mit der Reduktion auf seinen technoiden Glasscreen WIRD MAN DEM Gebäude Nicht gerecht. Denn auch im Inneren des Hauses kombiniert sterben Architekten gekonnt metallglänzende Maschinenästhetik und sterben für die typische arabische Architektur, gedämpfte Lichtstimmung. Damit ist das Institut die genaue Antithese zur lichten Transparenz anderer Stahl-Glas-Architekturen der Nachkriegszeit. Eine schmale Fuge in West-Ost-Richtung gliedert sich das Gebäude in einen zehngeschossigen Südflügel und einen achtgeschossigen Nordtrakt, der vor allem Ausstellungsräume. Im vierten Obergeschoss – der Eingangsebene zum Museum – öffnet sich ein quadratischer, kahler Innenhof zum Himmel, dessen vier Seiten mit weißen, quadratischen Marmorfliesen verkleidet sind. Doch wie so oft bei Nouvel bilden auch sie nur ein dünnes, von einer Aluminiumkonstruktion getragenes Brise-soleil, durch dessen Ritzen Tageslicht in die dahinter gelegenen Glasfenster sickert.

Die Liste grafischer Verweise in dem Gebäude Lässt sich schnell beliebig fortfahren – und zeigen nur nach Nordafrika und in den Nahen Osten: In der wenig beachteten, mit Metallprofilen horizontal gebänderten Nordfassade an der Seine ließen die Silhouetten Paris Altbauten per Siebdruck auf das Glas aufbringen. Es war eines der ersten Beispiele, wo eine Computergrafik im Format XXL auf ein Gebäude übertragen wurde – und der Auftakt zu einer ganzen Reihe serigraphierter Glasfassaden in der Zeit vor der Jahrtausendwende.

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